Die Caritas AIDS-Beratungsstelle bietet folgende Bildungsangebote, Ausstellungen und Veranstaltungen an:
Ein interaktives Bildungsangebot zur sexuellen Gesundheit für Flüchtlinge, junge Menschen, MultiplikatorInnen
Biografiearbeiten von Betroffenen für Bildungseinrichtungen und Öffentlichkeit
Ausstellung zum Alltag von Betroffenen für interessierte Öffentlichkeit
Zielgruppenspezifisch und bedarfsgerecht - Umfang und Lehrmaterial stimmen wir gemeinsam ab.
Wir beraten Sie gerne telefonisch oder per E-Mail zu den verschiedenen Angeboten.
AIDS ist eine durch Viren (HIV) hervorgerufene Krankheit.
HIV = Human Immunodeficiency Virus = menschliches Immunschwäche Virus
AIDS = Acquired Immune Deficiency Syndrome = Erworbenes Immunschwäche Syndrom
Nach einer Ansteckung kommt es zu einer Schwächung und später zum Zusammenbruch der körpereigenen Abwehrkräfte. Unbehandelt wird der Organismus mit bestimmten Krankheitserregern, auch solchen, die für Gesunde harmlos sind, nicht mehr fertig. Die Folge sind schwere Infektionskrankheiten, auch seltene Krebsformen und Veränderungen des Gehirns können auftreten.
AIDS wird durch HI-Viren hervorgerufen. Die Viren sind äußerst empfindlich und außerhalb des menschlichen Körpers nicht lange ansteckungsfähig. Damit es zu einer Infektion kommt, müssen die Viren in die Blutbahn gelangen. Die Viren befallen Zellen des Abwehrsystems und vermehren sich in diesen. Dadurch wird schließlich das Abwehrsystem zerstört.
Die nach der Infektion gebildeten Abwehrstoffe (Antikörper) können die HI-Viren nicht unschädlich machen.
Das Gesicht von AIDS hat sich in den letzten Jahren stark verändert. In den Ländern, in denen eine Behandlung möglich ist, ist aus dem ursprünglichen Todesurteil eine neue Lebensperspektive entstanden. Viele Menschen mit HIV/AIDS können ihren Immunstatus dank hochwirksamer medizinischer Therapien halten bzw. verbessern. Ein gesunder Mensch kann sich allerdings schwer vorstellen, was es bedeutet, mit HIV/AIDS zu leben.
So unterschiedlich die Lebensbedingungen und Lebensweisen von Menschen sind, so unterschiedlich äußert sich ein Leben mit HIV.
Eine HIV-Infektion führt oftmals zu gesundheitlichen, sozialen, beruflichen und auch gesellschaftlichen Beeinträchtigungen:
Das Wissen um die Infektion, die Unheilbarkeit der Krankheit führen bei vielen Ratsuchenden zu Verunsicherung und zum Verlust einer Lebensperspektive. HIV/AIDS konfrontiert die Menschen über lange Zeit mit körperlicher Schwäche und unter Umständen mit dem Abbau mentaler Fähigkeiten. Oft geht damit der Verlust des sozialen Netzes einher, was dadurch verschärft wird, dass es sich bei HIV/AIDS um eine Krankheit handelt, die immer noch mit Stigmatisierung und Diskriminierung verbunden ist.
Die Medizin heute bietet gute Perspektiven durch
Eine kausale Therapie oder eine Schutzimpfung zur Vermeidung der HIV-Infektion gibt es zur Zeit nicht.
Ziel der Therapie ist es, die Viruslast (die Anzahl der Viren im Blut) unter die Nachweisgrenze zu bringen. Die Nachweisgrenze liegt heute bei etwa 40 Viruskopien pro ml Blut. Das bedeutet nicht, dass der Organismus dadurch "virenfrei" wird.
HIV ist nach wie vor nicht heilbar.
Es bedeutet jedoch, dass die Infektiosität sehr stark abnimmt. Heute geht man davon aus, dass das Risiko einer HIV-Übertragung gegen Null geht, wenn die von HIV-betroffene Person
Ob die obengenannten Bedingungen jeweils erfüllt sind, muss mit der behandelten Ärztin/dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Die Entscheidung, ob diskordante Paare (d.h. ein Partner ist positiv, der andere negativ) auf das Kondom verzichten wollen, kann nur beim Paar selbst liegen und muss letztlich von beiden getroffen und getragen werden. In diesem Entscheidungsprozess bieten wir gerne unsere Unterstützung an!
Bei Gelegenheitspartnern ist die oben beschriebene "Viruslastmethode" nicht anzuwenden, da die genannten Bedingungen nicht sicher erfüllt sein könnten.
Wie alle Medikamente haben auch die Medikamente gegen HIV Nebenwirkungen.
Akute Nebenwirkungen können in den ersten Wochen nach der Einnahme auftreten. Hierzu gehören Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung, Schwindelgefühl und Schlafstörungen.
Langzeitnebenwirkungen können nach Monaten oder Jahren auftreten. Hierzu gehören Stoffwechselstörungen wir Diabetes mellitus oder erhöhte Blutfettwerte, Nervenschädigungen wie Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln, depressive Verstimmungen und sexuelle Funktionsstörungen.
Dabei spielen aber auch andere Faktoren, wie Alter, Drogen-, Nikotin- und Alkoholkonsum oder psychischer Stress eine Rolle.
Sport, Bewegung, ausgewogene Ernährung, Nikotinverzicht und weniger Alkohol können die Auswirkungen abmildern.
Falls Probleme auftreten, ist es wichtig, die Therapie nicht eigenmächtig abzusetzen, sondern in Kontakt mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt zu bleiben und über Beschwerden zu sprechen!
Neben Nebenwirkungen gibt es auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Manche HIV-Medikamente verzögern z.B. den Abbau von Drogen im Körper, andere senken z.B. den Wirkstoffspiegel von Substitutionsmittel. Alkohol kann Nebenwirkungen verstärken. Johanniskaut, was gerne gegen depressive Verstimmung eingesetzt wird, vermindert die Wirkung mancher HIV-Medikamente, so dass sich Resistenzen bilden.
Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, besprechen Sie auch dies bitte mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt!
Eine HIV-Infektion kann nur dann erfolgen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
1. Eine infektiöse Körperflüssigkeit
2. mit einer hohen Viruskonzentration muss
3. direkt oder indirekt in die Blutbahn gelangen.
Bei einem HIV-infizierten Menschen können folgende Körperflüssigkeiten eine ausreichende Virusmenge enthalten:
Auch in anderen Körperflüssigkeiten (Tränen, Schweiß, Speichel, Kot und Urin) können Viren nachgewiesen werden, deren Anzahl reicht jedoch nicht für eine Ansteckung aus.
Das HIV kann entweder über einen direkten oder einen indirekten Zugang zur Blutbahn gelangen:
indirekter Zugang zur Blutbahn durch
indirekter Zugang zur Blutbahn
Situationen, in denen bei Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften eine HIV-Übertragung ausgeschlossen ist:
HI-Viren sind sehr empfindlich - übliche Reinigungsmittel machen sie unschädlich.
Menschen die an Hämophilie (=Bluterkrankheit) leiden, sind heute nach unzähligen Skandalen nicht mehr durch Blutplasmakonzentrat, das für sie lebenswichtig ist, von einer HIV-Infektion bedroht. Spezielle Verfahren (z.B. Erhitzen, gentechnische Herstellung) stellen sicher, dass die Produkte aus Spenderblut keine HI-Viren enthalten.
Eine Infektion mit HIV durch Bluttransfusionen wird in Deutschland verhindert, indem alle Blutspenden routinemäßig überprüft werden. Ein minimales Restrisiko besteht jedoch weiterhin: Man spricht von der "diagnostischen Lücke", dem Zeitraum, der zwischen der eventuellen Ansteckung eines Spenders und der Bildung zuverlässig nachweisbarer Antikörper bzw. nachweisbarer Viruspartikel liegt.
Bei geplanten Operationen ist auch eine Eigenblutspende möglich.